Vor 95 Jahren, am 14. August 1927, wurde in Gummersbach ein Denkmal eingeweiht, das an den ersten Präsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert, und die von Rechtsterroristen ermordeten Minister Matthias Erzberger und Walther Rathenau erinnerte.
Angesichts der immer stärker werdenden reaktionären rechtsextremen Umtriebe in Deutschland – immerhin war inzwischen Hindenburg Reichspräsident geworden – gab es in ganz Deutschland die Bestrebung, mit Mahnmalen für die Republik ein Zeichen für die Demokratie zu setzen.
Wie in anderen Städten wurde auch in Gummersbach das Denkmal nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler geschändet: 1933 wurden die Plaketten abgerissen, 1935 wurden der Sockel abgerissen, um aus den Steinen eine Rednertribüne für die NSDAP-Kreisparteitage in der Lochwiese zu bauen.
Heute wissen wir, welche Verbrechen die NS-Barbaren angerichtet haben. Dennoch finden antidemokratische Tendenzen Zulauf, morden Rechtsterroristen politische Gegner wie den Kasseler Regierungspräsidenten Lübke und Mitbürger*innen, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passen. Holocaust-Verharmlosung und antisemitische Schablonen finden bis in die Mitte der Gesellschaft hinein Zustimmung.
Das wollen wir zum Anlass nehmen, 95 Jahre nach der Einweihung des Gummersbacher Ebert-Rathenau-Erzberger-Denkmals daran zu erinnern, dass wir gemeinsam für die Demokratie, für Vielfalt und Toleranz, einstehen müssen – immer und überall!
Vertreter*innen der Gummersbacher Parteien Bündnis90/DIE GRÜNEN, CDU, DIE LINKE, FDP und SPD haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt.
Wir treffen uns am 14. August 2022 um 14 Uhr am ehemaligen Standort des Denkmals.