22. Juni 2021 – Gedenkveranstaltungen

Es war uns wichtig, an den 80. Jahrestag des Überfalls der NS-Wehrmacht auf die Sowjetunion zu erinnern. Statt einer zentralen Veranstaltung haben wir auf drei oberbergischen Friedhöfen an den Gräbern von Zwangsarbeiter*innen der Toten gedacht und ein Zeichen gegen Rassismus und nationalistische Überheblichkeit gesetzt. Denn es geht nicht nur um Erinnerung an ein Ereignis aus der Geschichte, es geht auch darum, Lehren für die Gegenwart zu ziehen!

In Waldbröl erinnert ein Stein auf dem alten Friedhof an der Wiedenhofstraße an 16 junge Frauen und Männer, die aus der damaligen Sowjetunion zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden und hier starben. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Waldbröl hatten über das Leben und das Schicksal der Zwangsarbeiter*innen recherchiert, ihre Ergebnisse und ihre Gedanken dazu trugen die Zehntklässler am Gedenkstein vor.

Zum Artikel der Gesamtschule Waldbröl über die Gedenkaktion

Zum Artikel von „Oberberg Aktuell“

In Wipperfürth erinnert auf dem alten Friedhof am Don-Bosco-Weg eine Gräberreihe an 28 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Bürgermeisterin Loth hat in ihrem Redebeitrag deutlich gemacht, dass wir aus den Verbrechen von damals die Lehre ziehen, solidarisch gegen Rassismus zu handeln. Schülerinnen und Schüler des benachbarten Engelberth-von-Berg-Gymnasiums schilderten das Schicksal einiger der auf dem Friedhof bestatteten Menschen und legten Blumen nieder.

Auf dem Friedhof in Ründeroth befindet sich eine Gedenkstätte, die mit einer Stele und einer Informationstafel im Jahr 2015 neu gestaltet wurde. Zur Gedenkfeier – die leider im strömenden Regen stattfand – kamen auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Dr. Frank Gelhausen, der intensiv über die Zwangsarbeit vor Ort recherchiert hat und über die das Schicksal der Menschen informierte, deren Namen lange unbekannt geblieben waren.