Wir haben Wurzeln in aller Welt – das macht uns stark!

September 2013: Wir haben Wurzeln in aller Welt – das macht uns stark!
Unter diesem Motto stand unser Beitrag zum Abschlussfest der Interkulturellen Woche, das in diesem Jahr am 28. September  2013 auf dem Rathausplatz in Bergneustadt stattfand. Wir hatten eine große Weltkarte erstellt und die Menschen gebeten, eine Linie von dort, wo ihre Wurzeln sind, bis ins Oberbergische zu zeichnen. Dabei ging es nicht nur um Oberbergerinnen und Oberberger, die in einem anderen Land geboren sind, sondern auch um die Vorfahren – also den gesamten „Migrationshintergrund“ der Menschen. Innerhalb weniger Stunden kam ein vielfältiges Muster zu Stande. Die Wurzeln der Oberbergerinnen und Oberberger, die an diesem Tag vorbei kamen, reichen von Los Angeles bis Da Nang (in Vietnam), von Riga bis Kapstadt.
Bilder zu unserer Aktion gibt es unter „Aktionen“.
Die Idee, eine solche Karte zu erstellen, haben wir bei Carl Zuckmayer entliehen. Er formulierte es in „Des Teufels General“ so:
„Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen.“